About Me
Ich bin Dave Remmel. Entwickler, Blogger, Musiker, Consultant, Fotograf, Hobbykoch, Netzjunky...
Hier gibts ausnahmsweise mal viele Fotos... Von der Fahrt in den Parke habe ich ja schon im vorherigen Eintrag berichtet. Hier gehts weiter...
Was mich hier am meisten geärgert hat, ist dass sich mein Autofokus kurz vor dem Flug nach Neuseeland verabschiedet hat, als ich bei Makroaufnahmen nicht aufgepasst habe und mit dem Objektiv an einen Schrank gestoßen bin. Irgendwie ist da irgendwas beim Linsensystem aus der Fassung geraten, es ist irgendwie schwergängig. Es funktioniert, aber es lässt sich nur noch von Hand fokussieren. Da größte Problem was ich hier allerdings gerade habe ist: Welche Bilder wähle ich aus. Ich hab an zwei Tagen insgesamt über 500 Bilder geschossen - es ist einfach der Hammer wie herrlich Gott die Natur auf diesem Fleckchen Erde geschaffen hat. Von einsamen malerischen karibik-ähnlichen Stränden mit türkis-blauem Wasser über weite große Grünflächen wie man sie aus dem Herrn der Ringe kennt bis hin zu urwaldähnlichen Abschnitten mit riesengroßen Farnen und verwachsenen Schlingpflanzen, ist der Tasmanpark extrem vielfältig. Nachdem wir vom Boot abgesetzt worden sind sind wir erstmal landeinwärts und haben an einer Hütte Mittag gegessen. Das Essen dort war ziemlich gut, aber die Preise waren gesalzen (bin mir nicht mehr ganz sicher ob es die Awaroa Lodge oder irgendwas anderes war). Die Wege im Nationalpark sind nicht befestigt, aber gut gangbar und beschildert, wenn auch nicht immer, was uns später noch zu Verhängnis werden sollte. Das Gebiet ist ziemlich Bergig, der Coastal Track geht immer hoch und runter, relativ anstrengend für meinereiner. Aber Glenn ging es auch nicht anders... Naja... man ist nix mehr gewöhnt. Wenn man oben auf einem Berg angekommen ist, entschädigt einen die Aussicht dann aber immer wieder. Hier sieht man die Onetahuti Beach, nach dem wir unseren ersten Berg erklommen hatten: Manchmal geht es dabei relativ steil zur Sache und zwar nicht nur auf dem Weg selber, sondern auch daneben. Ist schon etwas seltsam wenn man auf einem Trampelpfad der etwa einen halben Meter breit ist, entlanggeht während direkt neben einem ein hundert Meter tiefer Abgrund klafft... Ein wunderschöner Abgrund der ins tiefblaue Wasser führt: Hier ist nochmal die Tonga Island (mit den Seehunden) an der wir gerade mit dem Boot vorbei gefahren sind: Aber obwohl die Fotos hier teilweise Karibik-Stimmung aufkommen lassen, war es teilweise schon relativ frisch, denn während es in der Sonne (dank Ozonloch) immer ziemlich heiß ist, wird es, sobald man im Schatten ist schon deutlich kühler. Johannes war an der Onetahuti Beach zwar einmal im Wasser, aber von langer Dauer war das nicht. Was man hier auch immer wieder findet sind kleine oder wie hier größerer Brücken über Flüsse (bzw Bäche) die ins Meer laufen oder kleinere ungangbare Bays. Das hier war die interessanteste Brücke, sie war ca 50m über der Wasseroberfläche:
Hier ein Bild von der Brücke aus: Ich hatte ja bereits erwähnt dass es im Abel Tasman Park zwei Tracks gibt. Den Coastal- und den Inland Track. Interessant ist hier noch, dass sich der Küstentrack immer wieder in eine Hightide Route und eine Lowtide Route aufteilt. Letztere ist, wie der Name schon sagt (Lowtide = Ebbe) nur bei Ebbe begehbar. Hier kann man den Weg abkürzen da diverse Buchten bei Ebbe eben trocken sind. Das war allerdings nur einmal möglich, wir konnten auch nur ein kurzes Stück abschneiden, da zu dem Zeitpunkt als wir da waren das Wasser noch nicht weg war. Es war allerdings eine willkommene Abwechslung die heißgelaufenen Füße mal ins Wasser stecken zu können. Stellenweise war es barfuß aber weniger angenehm, da immer wieder riesiege Muschelbänke im Weg waren.
Gegen sieben Uhr Abends als die Sonne langsam am untergehen war erreichten wir dann die Anchorage Bay - okay, wir DACHTEN erst es sei die Anchorage Bay. Man konnte die Bay schon zirka eine halbe Stunde vorher sehen. Wir waren schon ziemlich platt, aber das Ziel vor Augen sind wir dann nochmal in den Endspurt gegangen.
Mann, war das übel als wir feststellten, dass wir erst in der Torrent Bay waren! Relativ gut hier auf Google Maps zu sehen:hier hier klicken Bei dem Pfeil waren wir und rechts unten an die Anchorage Bay mussten wir hin, weil wir dort die Übernachtung gebucht hatten. Das frustrierende war: Auch hier gab es eine Low Tide Route, wie man sieht kann man hier einen riesigen Bogen über die recht weiträumige Bucht komplett abschneiden - es wären nur knapp 400m gewesen. Wir hätten allerdings zwei Stunden warten müssen und wären dann immer noch nicht an der Hütte gewesen, also entschieden wir uns den Weg um die Bucht zu gehen, da er auf der Karte mit 1,5h angegeben war - das war ein Fehler! Nach kurzer Pause sind wir dann mit neuer Motivation wieder zügig weiter und sind auch recht gut voran gekommen. Die "Anchorage Hut" (wo wir übernachteten) war von da aus auch ausgeschildert. Dummerweise wurde es dann irgendwann dunkel - also nicht nur ein bisschen, sondern so richtig eklig dunkel. Und auf "richtig eklig dunkel" waren wir nicht eingestellt. Ich hatte eine kleine Werbe-Funzel mit dabei, aber ansonsten haben wir unsere Handys als Taschenlampe benutzt. Das war teilweise ziemlich gefährlich, weil es wie oben erwähnt neben dem stellenweise nur 50cm breiten Weg ebenso viele Meter in den Abgrund ging (zwischendurch ist mir der Allerwerteste dann auch immer mal wieder ziemlich auf Grundeis gegangen). [img=81]mehr Urwald[/img] Irgendwann kam dann eine längere Strecke ohne Schilder. Spaßig war nur , dass auf dem nächsten Schild das wir erreichten nichts mehr von "Anchorage Hut" zu lesen war - auf gut deutsch: Wir hatten uns verlaufen! Okay, vorher war es schon ziemlich ätzend, jetzt war es RICHTIG ätzend. Arschkalt, saudunkel, total fertig und trotz Karte keine Ahnung wo wir waren (Handy-Empfang hat man hier in der Pampa natürlich auch nicht). Die Frage war vor oder zurück. Sind wir an der Anchorage Hut vorbei, haben wir sie noch nicht erreicht oder sind wir ganz woanders?? Wir haben dann erstmal angehalten und Hannes ist dann ohne Gepäck alleine losgestiefelt (er war als Sportler noch der Fitteste von uns) und hat nach dem letzten Schild gesucht. Ganz sicher waren wir uns dann nicht, aber wir sind dann ein Stück zurück gegangen und dann nochmal woanders abgebogen. Lustig war das nicht. Abgesehen davon, dass es frustrierend ist, den gegangenen Weg wieder zurückzugehen... Wenn wir uns irrten, würde das eine verdammt lange, verdammt unbequeme Nacht werden.
Irgendwann haben wir dann aber wenigstens ein Licht gesehen, und nach weiteren eineinhalb Stunden - verdammt langen eineinhalb Stunden - kamen wir dann um halb elf an der Anchorage Hut an. Wir haben dann noch kurz gegessen und sind dann direkt in die Heia... bzw in den Schlafsack. Bequem war es nicht, aber wir haben alle sehr gut geschlafen. Am nächsten Tag waren Glenn und ich dann so platt, dass wir uns doch für den Rückweg per Aqua-Taxi entschieden haben. Hannes ist dann zu Fuß nachgekommen. Alles in allem hat es sich aber absolut gelohnt und im Nachherein ist sowas ein interessantes Erlebnis (seit dem habe ich immer eine Taschenlampe dabei).
Ich bin Dave Remmel. Entwickler, Blogger, Musiker, Consultant, Fotograf, Hobbykoch, Netzjunky...